„Eine für alle“ - Softwarewechsel bei Siemens
Der Konzern führt derzeit die Software comm.fleet und comm.cars von community4you für das Fuhrparkmanagement und die Kfz-Beschaffung in Deutschland ein. Weitere Länder sollen folgen.
Norbert Wiedmann kann auf eine bewegte Geschichte im Fuhrparkmanagement von Siemens zurückblicken. Als der heutige Director Global Commodity Fleet vor fast 30 Jahren seinen Dienst als Flottenverantwortlicher angetreten ist, hat er einige tausend Fahrzeuge im Service und im Management gezählt. Dominiert haben damals Erstere. Aus gegenwärtiger Sicht für ihn eine überschaubare Menge und Aufgabe. Im Laufe der Jahre ist die Flotte dann aufgrund von Zukäufen und Wachstum tendenziell gestiegen, insbesondere im User-Chooser-Bereich. Zu Spitzenzeiten vor gut zehn Jahren, als noch Siemens Nixdorf ein Teil des Konzerns war, hat sich der Bestand in Deutschland auf rund 20.000 Einheiten summiert. Aktuell hat sich die Flotte bei rund 13.500 Fahrzeugen eingependelt, von denen zirka 8.500 die Außendienstmitarbeiter fahren, 3.000 die Servicetechniker und 2.000 das Management. Doch das Volumen kann schnell wieder steigen, zum Beispiel wenn eine neue Gesellschaft hinzukäme. So erfordert nicht nur die Zahl der Autos, sondern auch der beständige Wandel über die Zeit ein hohes Maß an Transparenz und Flexibilität im Flottenmanagement.

Fotos: Autoflotte
Maximale Automatisierung | Essenzielles Anliegen ist es daher im Bereich Global Commodity Fleet stets, so viele Prozesse wie möglich zu automatisieren, aber intern zu belassen. „Daran feilen wir permanent, damit im Fuhrparkmanagement die Prozesse auf eine maschinelle Ebene gezogen werden, die Mitarbeiter aber gleichzeitig das Bindeglied zum Nutzer bleiben“, sagt Wiedmann.[...] Ziel ist es daher, die vielfältigen Aufgaben in diesem Spannungsfeld auszubalancieren. Sowohl die Flexibilität und Autarkie als auch die Transparenz und Datenintegrität spielen dabei eine zentrale Rolle.
Datenmanagement | In der Siemens-Flotte geht es folglich im Wesentlichen um das intelligente Management von Daten. Wo kommen diese her? In welcher Detailtiefe müssen sie vorhanden sein? Wo müssen sie einfließen? Und wie können sie hausintern abgerufen werden, ohne dass sie vorher mühselig eingepflegt werden mussten?
„Das sind Fragen, die wir uns beständig stellen müssen, um die Informationen und Prozesse steuern zu können, da die Aufgaben extrem komplex sind“, argumentiert Wiedmann. […] „Im Augenblick der Zulassung und des Erhalts eines Firmenwagens setzt eine ganze Reihe von Prozessen wie die Berechnung des geldwerten Vorteils wieder auf, die angetriggert werden müssen und bereichsübergreifend wirken.“
Um all diese komplexen Prozesse abbilden zu können, hat die bisher genutzte Software oft nicht ausgereicht. „Deshalb haben wir regelmäßig Module selbst entwickeln müssen“, so der Flottenmanager. Infolgedessen hat er sich auf die Suche nach einer neuen Lösung gemacht. der hausinternen Parameter hat das Fuhrparkmanagement-Team Wert gelegt.
„So können wir die komplexen Prozesse darstellen, ohne viel Zeit und Geld in eigene Entwicklungen stecken zu müssen“, sagt Wiedmann.
Ein Beispiel ist für ihn das Tankkarten-Management: Jeder Mitarbeiter erhält eine. Doch nicht jeder darf sie für dieselben Zwecke nutzen. Während der eine nur tanken darf, ist es dem anderen erlaubt, damit auch den Wagen zu waschen. Wieder ein anderer kann damit zusätzliche Services in Anspruch nehmen. In Abhängigkeit davon braucht es einen Prozess, der dies berücksichtigt, abbildet und gleichzeitig bei Bestellung dafür sorgt, dass die Tankkarten direkt zu den Mitarbeitern von Garmisch bis an die Nordsee nach Hause kommen.
„Das wird künftig automatisch geschehen, wobei wir die Datenhoheit und logistische Möglichkeit behalten, dies entsprechend zu steuern“, so Wiedmann.
Modellierte Software | Generell soll mit comm.fleet die Individualisierung noch schneller vonstattengehen.
Lavinio Cerquetti, als Vorstand bei community4you zuständig für das operative Geschäft, erklärt, warum und wie das funktionieren soll: „Die Software ist nicht mehr von Entwicklern programmiert, sondern von Software-Architekten modelliert. Das bedeutet, die Software basiert komplett auf einer modellgesteuerten, mehrschichtigen Architektur. Wir haben dazu unser Know-how in Modelle gegossen, zum Beispiel wie Fahrzeuge beschafft werden oder wie das Schadenmanagement durchgeführt wird, und hieraus halbautomatisiert einen großen Teil der Prozesse generiert.“
In der Praxis erübrigen sich infolgedessen komplexe Anpassungsprozesse, bei denen die 100ste Stelle im Code gefunden und geändert werden muss. Vielmehr werde die grafische Darstellung der Modelle geändert und daraus würden die angepassten Softwareartefakte generiert.
Cerquetti: „Dieser ganze Prozess ist viel schneller, weniger fehleranfällig und verzahnt, sodass der Kunde den Return-on-Investment viel früher erreicht.“
Selbst ist der Fuhrparkmanager | Hier erwartet er [Herr Wiedmann] einen Quantensprung mit den neuen Systemen. Denn insbesondere comm.fleet versetzt das Team in die Lage, das sogenannte Customizing der Software selbst zu betreiben.
„Das ist ein wesentliches Merkmal: die Fähigkeit, das System an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können, ohne großen Aufwand und die Anwesenheit von Mitarbeitern des Dienstleisters“, sagt Wiedmann. Cerquetti erläutert die Hintergründe: „Eben weil das Programm auf einer abstrakten Modellebene beruht und alle Tools, die notwendig sind für die Anpassung, im Programm enthalten sind, kann jeder Kunde nach einer Administrationsschulung dies selbst durchführen.“
Er kann damit sowohl Masken, Dialoge, Datenansichten, Menüs und Auswertungen inklusive Parameter selbst für einen Nutzer, für eine Nutzergruppe, einen Mandanten oder ein Land erstellen oder ändern.
„Grundsätzlich ist das Programm jedoch von vornherein stets an die gesetzlichen Gegebenheiten des Landes angepasst“, sagt Bauch. „Für die Software ist darüber hinaus die Zahl der Fahrzeuge nicht relevant, sodass diese mit dem Unternehmen wachsen kann.“
Die Systemarchitektur schafft damit eine zentrale grenzüberschreitende Datenbasis, die spezifisch für einzelne Länder darstellbar und abrufbar ist.
Die Schulungen der Siemens-Mitarbeiter im Team Global Commodity Fleet sollen demnächst stattfinden. Zehn bis 15 Beschäftigte werden dann mit comm.fleet arbeiten dürfen. Die Zahl der comm.cars-Nutzer wird dagegen die 10.000er-Marke deutlich überschreiten, sobald die Software implementiert ist.
Quelle: Autoflotte 08/2014
Fotos: community4you AG
Datenmanagement | In der Siemens-Flotte geht es folglich im Wesentlichen um das intelligente Management von Daten. Wo kommen diese her? In welcher Detailtiefe müssen sie vorhanden sein? Wo müssen sie einfließen? Und wie können sie hausintern abgerufen werden, ohne dass sie vorher mühselig eingepflegt werden mussten?
„Das sind Fragen, die wir uns beständig stellen müssen, um die Informationen und Prozesse steuern zu können, da die Aufgaben extrem komplex sind“, argumentiert Wiedmann. […] „Im Augenblick der Zulassung und des Erhalts eines Firmenwagens setzt eine ganze Reihe von Prozessen wie die Berechnung des geldwerten Vorteils wieder auf, die angetriggert werden müssen und bereichsübergreifend wirken.“
Um all diese komplexen Prozesse abbilden zu können, hat die bisher genutzte Software oft nicht ausgereicht. „Deshalb haben wir regelmäßig Module selbst entwickeln müssen“, so der Flottenmanager. Infolgedessen hat er sich auf die Suche nach einer neuen Lösung gemacht. der hausinternen Parameter hat das Fuhrparkmanagement-Team Wert gelegt.
„So können wir die komplexen Prozesse darstellen, ohne viel Zeit und Geld in eigene Entwicklungen stecken zu müssen“, sagt Wiedmann.
Ein Beispiel ist für ihn das Tankkarten-Management: Jeder Mitarbeiter erhält eine. Doch nicht jeder darf sie für dieselben Zwecke nutzen. Während der eine nur tanken darf, ist es dem anderen erlaubt, damit auch den Wagen zu waschen. Wieder ein anderer kann damit zusätzliche Services in Anspruch nehmen. In Abhängigkeit davon braucht es einen Prozess, der dies berücksichtigt, abbildet und gleichzeitig bei Bestellung dafür sorgt, dass die Tankkarten direkt zu den Mitarbeitern von Garmisch bis an die Nordsee nach Hause kommen.
„Das wird künftig automatisch geschehen, wobei wir die Datenhoheit und logistische Möglichkeit behalten, dies entsprechend zu steuern“, so Wiedmann.
Modellierte Software | Generell soll mit comm.fleet die Individualisierung noch schneller vonstattengehen.
Lavinio Cerquetti, als Vorstand bei community4you zuständig für das operative Geschäft, erklärt, warum und wie das funktionieren soll: „Die Software ist nicht mehr von Entwicklern programmiert, sondern von Software-Architekten modelliert. Das bedeutet, die Software basiert komplett auf einer modellgesteuerten, mehrschichtigen Architektur. Wir haben dazu unser Know-how in Modelle gegossen, zum Beispiel wie Fahrzeuge beschafft werden oder wie das Schadenmanagement durchgeführt wird, und hieraus halbautomatisiert einen großen Teil der Prozesse generiert.“
In der Praxis erübrigen sich infolgedessen komplexe Anpassungsprozesse, bei denen die 100ste Stelle im Code gefunden und geändert werden muss. Vielmehr werde die grafische Darstellung der Modelle geändert und daraus würden die angepassten Softwareartefakte generiert.
Cerquetti: „Dieser ganze Prozess ist viel schneller, weniger fehleranfällig und verzahnt, sodass der Kunde den Return-on-Investment viel früher erreicht.“
Selbst ist der Fuhrparkmanager | Hier erwartet er [Herr Wiedmann] einen Quantensprung mit den neuen Systemen. Denn insbesondere comm.fleet versetzt das Team in die Lage, das sogenannte Customizing der Software selbst zu betreiben.
„Das ist ein wesentliches Merkmal: die Fähigkeit, das System an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können, ohne großen Aufwand und die Anwesenheit von Mitarbeitern des Dienstleisters“, sagt Wiedmann. Cerquetti erläutert die Hintergründe: „Eben weil das Programm auf einer abstrakten Modellebene beruht und alle Tools, die notwendig sind für die Anpassung, im Programm enthalten sind, kann jeder Kunde nach einer Administrationsschulung dies selbst durchführen.“
Er kann damit sowohl Masken, Dialoge, Datenansichten, Menüs und Auswertungen inklusive Parameter selbst für einen Nutzer, für eine Nutzergruppe, einen Mandanten oder ein Land erstellen oder ändern.
„Grundsätzlich ist das Programm jedoch von vornherein stets an die gesetzlichen Gegebenheiten des Landes angepasst“, sagt Bauch. „Für die Software ist darüber hinaus die Zahl der Fahrzeuge nicht relevant, sodass diese mit dem Unternehmen wachsen kann.“
Die Systemarchitektur schafft damit eine zentrale grenzüberschreitende Datenbasis, die spezifisch für einzelne Länder darstellbar und abrufbar ist.
Die Schulungen der Siemens-Mitarbeiter im Team Global Commodity Fleet sollen demnächst stattfinden. Zehn bis 15 Beschäftigte werden dann mit comm.fleet arbeiten dürfen. Die Zahl der comm.cars-Nutzer wird dagegen die 10.000er-Marke deutlich überschreiten, sobald die Software implementiert ist.
Quelle: Autoflotte 08/2014
Fotos: community4you AG
06.08.2014